Das Leder
Häufig wird ein sämisch gegerbtes Hirschleder zur Herstellung traditioneller Lederhosen verwendet. Der aufwändige Gerbprozess kann da schon bis zu sechs Wochen dauern. Außerdem ist dieser Prozess nicht nur zeitaufwendig, sondern erfordert auch viel Erfahrung und Hingabe.
Der Vorteil von sämisch gegerbten Lederhosen besteht darin, dass die verwendeten natürlichen Stoffe die Hose atmungsaktiv machen. Somit hält sie im Winter warm und im Sommer kühl.
Mit einem sämisch gegerbten Wildleder kann keine Lederhose mithalten! Sie ist besonders weich und gilt außerdem als das Feinste aller Leder.
Bei der Stickerei auf der “Ledernen” muss zuerst zwischen Handstickerei und Maschinenstickerei unterschieden werden.
Bei der maschinellen Verarbeitung wird komplett durch das Leder gestochen, bei handgestickten Mustern passiert dies nicht. Diese Handverzierung der gesamten Lederhose kann bis zu 80 Stunden dauern, aber Sie erhalten eine einzigartige Lederhose mit Persönlichkeit.
Erkennen kann man eine handgefertigte Lederhose daran, dass sie eine liegende S-For, auch S-Naht genannt, hat, die nicht maschinell hergestellt werden kann.
Früher wurde zwischen Säcklern und Schneidern unterschieden. Die Schneider brachten ihre Nähte nach innen an, sodass sie nicht sichtbar waren.
Die Säckler hingegen steppen die Lederkanten sichtbar zusammen. Außerdem legen sie auch noch einen hellen Lederstreif zwischen die Lederkanten und nähen sie dann nach außen zusammen.
Heute bezeichnet die Säcklernaht eine qualitative, aufwändig per Hand verarbeitende Lederhose.
Da sich das Leder nach einiger Zeit etwas ausweitet, sollte darauf geachtet werden, dass die Lederhose nach dem Kauf eng sitzt. Falls die Hirschlederhose aber dennoch mal zu klein oder zu groß werden sollte, kann mit dem Zwickel nachgeholfen werden. Mit dem Ledereinsatz auf der Rückseite des Hosenbundes kann die Lederhose nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden. Der Zwickel kann nämlich mit einem Lederband enger oder weiter gezogen werden.
Alle guten Lederhosen haben auf der rechten Seite eine Messertasche, die oft mit den eigenen Initialen bestickt ist. In die Tasche gehört natürlich ein Jagdmesser, auch „Nicker“ oder „Feitel“ genannt wird. Der Griff des Jagdmessers besteht meist aus Wildleder oder Geweih.
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